Bald ist es schon wieder eine Woche her, seit wir Ostern gefeiert haben. Jedoch, um es genauer zu sagen, aus theologischer und liturgischer Sicht, sind wir noch mittendrin im Ostern feiern, aber vor bald einer Woche haben wir damit begonnen und sollten damit nicht wieder aufhören bis Pfingsten. Nun ja, das ist eine sehr lange Zeit und spätestens nach einer Woche hat man dan auch genug von dieser Überfülle – und den vielen Schokohasen und -eiern. Aber mindestens in dieser Woche, in der Osteroktav, gilt es jeden Tag Ostern zu feiern, als ob es Ostersonntag wäre.
Unsere Kar- und Ostertage hier in Cazis waren wieder einmal ganz voll von tiefen Erfahrungen. Neun junge Frauen haben sie mit uns zusammen gefeiert. Sie gaben den Tagen durch ihr Mitwirken in den Gottesdiensten eine besondere Note.
Begonnen hatten wir Schwestern diese Tage mit der Fusswaschung, die wir ganz im engen Kreis der Schwestern begehen und die darum etwas sehr wertvolles für die Gemeinschaft ist. Anschliessend gab es das feierlichste Abendessen im ganzen Jahr. Für die Eucharistiefeier von hl. Abendmahl waren dann bereits die neun jungen Frauen angereist und feierten sie mit uns und den anderen Gästen, die gekommen waren. Den Abschluss des Abends bildeten die gemeinsam betrachteten Abschiedsreden Jesu aus dem Johannesevangelium und dann noch ein kurzes Treffen mit Vorstellungsrunde und einer kleinen Einführung in die Tage.
Der Karfreitag stand ganz im Zeichen des Sterbens Jesu. Kreuzweg und Karfreitagsliturgie bildeten die zwei Pole des Tages. Zudem gab es einen kleinen Impuls zum Thema der Taufe und einen gemeinsamen stillen Spaziergang. Auch sonst war es eher ein stiller Tag, so still, dass einem am Abend richtig unheimlich werden konnte, weil niemand auffindbar war.
Der Grabesruhe Jesu gedenkt die Kirche am Karsamstag. Ausser dem Stundengebet, das wie schon am Karfreitag sehr ausführlich gestaltet wurde, findet sonst kein Gottesdienst statt. Dafür hatten wir Zeit für eine Bibelarbeit, nochmals einen Impuls zum Weihwasser, für welches wir dann am Nachmittag auch ein Fläschchen verzierten.
Am Abend fand dann die grosse Osternachtsfeier statt, die sehr festlich war. Und nach der Feier durfte natürlich auch das gemütliche Beisammensein bei Schockhasen nicht fehlen.
Der Abschluss bildete dann der Sonntag mit einem nochmals festlichen Gottesdienst und einem österlichen Mittagessen.