In diesem Jahr betrachten wir Dominikanerinnen in unseren abendlichen Adventsfeiern am Sonntag Abend jeweils eine O-Antiphon. Vorerst aber, was sind die O-Antiphonen?
Die O-Antiphonen sind liturgische Rufe vom Ende des ersten Jahrtausends, die diese Bedürftigkeit nach Erlösung und die Sehnsucht nach dem Kommen Jesu ausdrücken. Es sind drängende, jeweils mit „O“ eingeleitete Anrufungen, die in einen flehenden Komm-Ruf münden. Ihren Platz haben sie im Stundengebet und Hallelujavers der letzten Woche vor Weihnachten vom 17.–23. Dezember.
Es sind Rufe voll messianischer Erwartung, die den Glauben Israels aufnehmen und auf Jesus Christus beziehen. Die sie prägenden Texte und Bilder aus dem Alten Testament bilden das spirituelle Fundament des Advents. Indem wir sie meditieren und uns zu eigen machen, stimmen wir in den Chor der Rufenden quer durch die Geschichte ein und geben den Leidenden und Unterdrückten dieser Welt stellvertretend eine Stimme vor Gott. (Sr.M.Manuela Gächter, in Anlehnung an: Andachten zu den O-Antiphonen, https://www.skmv.org/images/Leserservice/2017/Leserservice_O-Antiphon.pdf)