«Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg» – Lk 1,39

So lautete das Motto des diesjährigen Weltjugendtages in Lissabon. Darum machten auch wir uns eilig auf den Weg nach Portugal. Mit gut 70 weiteren jungen Erwachsenen fuhren wir mit dem Car von Zürich bis nach Torreira, nahe bei Aveiro (Portugal).

Nach einer gut 26-stündigen Reise kamen wir an und wurden herzlich von der Vorreisegruppe empfangen. Wir blieben zwei Tage dort und erholten uns einerseits von der langen Reise, andererseits wateten wir an der Atlantikküste entlang, feierten die Hl. Messe, singen und beteten zusammen, hatten diversen Workshops, genossen die Gemeinschaft und an einem Abend gab es portugiesischen Grill mit Tanz.

Die nächsten beide Tage verbrachten wir in Fatima, und konnte nach der gemeinsamen Hl. Messe, in Kleingruppen, den Wallfahrtsort selbstständig besuchen. Unteranderem waren wir auch im kleinen Dorf, wo die drei Hirtenkinder aufgewachsen sind. Am Abend nahmen wir an der Lichterprozession teil.

Mittwochs bis Sonntag waren wir in Penela untergebracht. Das Dorf liegt in der Diözese Coimbra. Die Einheimischen waren sehr bemüht, ihr Dorf und Umgebung, ihre Kultur und ihre Sprache uns näher zu bringen. Wir wurden in Gastfamilien einquartiert und genossen sehr die Grossherzigkeit und Gastfreundlichkeit unserer Gasteltern. Die Tagen waren gefüllt mit Postenlauf im Dorf, Wandern durch die Umgebung, gemeinsames Singen, Verköstigung des bekannten Käse aus Rabçal, Baden in einem Naturgewässer, feiern der Hl. Messe mit den Einheimischen, Diözesen Festival in Coimbra, wo wir auch den Karmel der Sr. Lúcia (eines der Hirtenkinder von Fatima) besuchten und uns auch schon mit grösseren Menschenmengen vertraut machten. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschiedeten wir uns von den herzlichen Gastfamilien, denn am Montagmorgen fuhren wir in der früh, nach Lissabon, los.

In Lissabon wuchs unsere Gruppe von 120 auf knapp 400 Teilnehmer, wo wir in einer riesigen Halle unser Schlafgemach bezogen und es uns auf Mätteli und Schlafsack gemütlich machten. Zudem teilten wir die Halle auch mit einer Gruppe von jungen Erwachsenen aus Taiwan. Am Nachmittag hatten wir Zeit, die Stadt Lissabon zu besichtigen. Es ist eine faszinierende und historische Stadt und wir besuchten auch die Geburtsstätte des Hl. Antonius von Padua. Von den Einheimischen wird er jedoch ausdrücklich, Antonius von Lissabon, genannt. Auffällig war, wie viel uns der Hl. Antonius auf dieser Reise half, darum hat er einen besonderen Platz in unseren Herzen gewonnen.

Am Nationalfeiertag trafen wir uns mit den Romandes und den Tessinern. Wir feierten und beteten gemeinsam für unsere Schweiz. Danach hatten wir freie Zeit bis am Abend, wo wir dann zu Fuss mit Hundertausenden zur Eröffnungsmesse strömten – ein erstes Mal Weltjugendtags-Stimmung. Danach versuchten alle sich aus der Menge zu befreien, um zu Unterkunft zurückzukommen. Es war ein faszinierender Nachhauseweg – so viele Menschen die mit ihren Flaggen tanzend und singend, durch die Gasse gingen.

Wie an jeden WJT werden wir nicht nur mit mit einheimischer Verpflegung verköstigt, sondern auch mit geistlicher Nahrung. So bekamen wir in der Kathechse von deutschsprechenden Bischöfen sehr gut Impulse zu hören. An den Nachmittagen war man freigestellt und hatte so die Möglichkeit, die unzähligen Angebote, vom WJT organisiert, zu besuchen. Wir schauten uns verschiedene Angebote an, wie z.B. das «City of Joy» mit dem «Forgivness Park» und einer grossen Ordensaustellung, dann besuchten wir auch das «Mosteiro dos Jeronimos», ein riesiges (leider unbewohntes) Kloster, dass zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Zudem besuchten wir ein französisches Theater, von der Hl. Therese von Lisieux. Mit bewegten Herzen verliessen wir den Theatersaal und tauschten bei einem Eiskaffee noch darüber aus.

Am Donnerstagabend war der Empfang des Papst Franziskus und am Freitagnachmittag beteten wir mit dem Papst zusammen den Kreuzweg.

Rise up!

Nun kam es zum Höhepunkt des WJT: die Vigil mit der Abschlussmesse und der Aussendung auf dem Feld. Mit viel Wasser und dem nötigsten bepackt, liefen wir um 9 Uhr los, holten unterwegs unser Lunchpaket für das Wochenende und kamen, die einten früher die einten später, um ca. 16:30 Uhr auf dem Feld an. Was für ein gigantisches Bild: wo man auch hinsah, es waren nur junge Menschen zu sehen, die wegen Jesus hier sind!

Ausser der Malediven, waren alle Nationen vertreten und man kam sehr schnell miteinander in das Gespräch, es wurde viel gelacht und Pins und Armbänder mit Flaggen der jeweiligen Länder getauscht.

Die Vigil startete um 21 Uhr, und was jedes Mal sehr bewegend ist, wenn für die eucharistische Anbetung, aller Lärm verstummt und alle Augen in Stille auf den Herrn gerichtet sind. Der Papst ermutigte uns zur gelebten Nächstenliebe: «Blicke nur dann auf jemand herunter, wenn Du ihn aufrichten möchtest».

Nach einer eher kurzen Nacht, wurden wir pünktlich um 06:30 Uhr von einem Priester-DJ geweckt, es wurde gefrühstückt und schon bald startete die Abschlussmesse. Der Papst nahm folgende Verben: «leuchten, zuhören und sich nicht fürchten» und vertiefte sie mit uns, passend zum Fest «Verklärung des Herrn».

 „Wir leuchten, wenn wir Jesus annehmen und lernen, so zu lieben wie er“

Papst Franziskus

Nach dem Segen brachen wir unsere «Hütten» zusammen und begaben uns zur unserer Unterkunft zurück. Wir stärkten uns dazwischen mit einer feinen Pizza, bis wir am späten Nachmittag glücklich ankamen. Und schon bald hiess es wieder Abschied nehmen, denn die meisten traten noch abends die Rückreise in die Schweiz wieder an.

Hier ein kleiner Eindruck, wie viele Menschen auf dem Abschlussgelände waren.

Wir durften den WJT noch auf der Nachreise in Spanien ausklingen lassen. Die gut erste Hälfte der Woche waren wir in El Rocio. Einem sehr reizenden Städtchen, dass statt mit Teer, alles mit Sand ausgelegt war, und zu unserem grossen erstaunen waren alle, sogar Kleinkinder, mit Pferden unterwegs. Zudem schmückte ein wunderbares Mariaheiligtum die Stadt.

Wir verbrachten die Tage mit erholen, baden und Kajak fahren im Meer, Muscheln suchen, Challenge-Abend, guten Impulsen, Hl. Messe, Anbetung, Austauschgruppen und einfach gemütliches Beisammensein.

Am Donnerstag fuhren wir mit dem Car nach Sevilla, wo wir zum Zmittag einen Kochkurs besuchten und Paella kochten. Es war ein Highlight und es waren alle super gelaunt.. ob es auch mit dem dazu getrunkenen Sangria zusammenhing? 😉

Freitags konnten wir mit einem «Sightseeing-Bus» die Stadt selber erkundigen, und sahen auf einer Tafel den Temperatur Rekord: 49 Grad! Am Abend hatten wir in einer Dominikanerkirche einen Barmherzigkeitsabend, wo wir in der Anbetung und Gebet unsere Herzen in die barmherzigen Hände Gottes legten.

 Am letzten Tag besuchten wir zusammen die Kathedrale, wo das Grab von Christoph Kolumbus liegt, und das Alcazar von Sevilla. Am Abend gab es ein gemütlicher Abschluss, mit Nachtessen und das OK sang ein selbstkomponiertes Lied über den WJT uns vor!

Am Sonntag traten wir unsere Heimreise an, und flogen mit dem Flugzeug via Madrid zurück in die Schweiz.

Voller Dankbarkeit kamen wir nachhause zurück, dass alles so gut und unfallfrei gegangen ist. Wir haben so viele Eindrücke gesammelt, so vieles erlebt, man könnte noch vieles schreiben..

Graças a Deus!

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