Pünktlich um 9:30 Uhr geht es los: Zwei Autos und zwei kleine Busse voller fröhlicher Schwestern fahren nach Chur. Ein aufregender Tag mit Besichtigungen, Führungen und Begegnungen erwartet uns!
Der Tag beginnt an der Theologischen Hochschule Chur im Terrassenraum. Der Aufstieg über die Stufen hat sich gelohnt – der Ausblick ist einfach fantastisch! Wir werden herzlich von Sr. Manuelas Vorgesetzten empfangen, die uns spannende Informationen zur Geschichte der Hochschule und des Priesterseminars geben. Früher befand sich hier ein Prämonstratenserkloster, und Chur, als alter Bischofssitz, hat viele geschichtliche Schätze zu bieten.



Anschließend erkunden wir die lange Geschichte des Christentums in Chur. Eine Studentin der Hochschule, führt uns durch die Ausgrabungen der Kirche St. Stephan, die sich unterhalb der Kantonsschule befindet. Diese archäologische Stätte ist eine wahre Perle der Stadt! Es ist ein großes Glück, dass wir sie besuchen dürfen, denn sie ist normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Kirche St. Stephan wurde im frühen Mittelalter auf einem antiken Gräberfeld errichtet. Die leeren Gräber sind noch sichtbar, aber von den Fresken in der Apsis ist leider nicht viel übrig.
Auf dem Weg zum Mittagshore halten wir kurz für ein Gruppenfoto – ein schöner Moment, um unsere Freude festzuhalten. Doch die Zeit drängt, und wir müssen uns beeilen, um rechtzeitig zum Mittagsgebet zu kommen. In der Kirche St. Luzi besichtigen wir die beeindruckende Umgebung, und schließlich beten wir die Sext direkt beim wunderschönen Marienaltar.



Geistlich gestärkt, bekommen wir nun das leibliche Wohl. Im Priesterseminar sind wir zum Mittagessen eingeladen. Nach einem köstlichen Hauptgang gibt es sogar Dessert und Kaffee.
Nachher bleibt leider nur wenig Zeit, um die Hochschule und insbesondere die Bibliothek zu besichtigen. Einige Schwestern wären am liebsten geblieben, so fasziniert waren sie von den vielen interessanten alten Büchern und dem Arbeitsort von Sr. Manuela.
Jetzt teilen wir uns auf: Einige Schwestern besuchen das Domschatzmuseum, während die anderen die freie Zeit benützen, um die Kathedrale und die Altstadt zu erkunden. Das Domschatzmuseum betreten wir durch eine goldene Tür. Drinnen gibt es nicht nur viel Gold, sondern auch beeindruckende Reliquiare, die den Glauben unserer Vorfahren widerspiegeln. Ein besonderes Highlight ist eine alte Kasel. Unsere Führerin erzählt uns so viel, dass wir fast nicht mehr zu den eindrucksvollen Todesbildern im Keller gelangen. Im alten Weinkeller entdecken wir eine Wand aus dem Mittelalter, die verschiedene Szenen zeigt, in denen Menschen mit dem Tod, dargestellt durch ein Skelett, tanzen. Wir verlieren ein wenig die Zeit, aber jede Minute war es wert!
Nun müssen wir uns beeilen, denn der Bischof wartet. Wir sind zum Kaffee und Kuchen im beeindruckenden Rittersaal eingeladen. Der Marronikuchen ist ein Genuss!
Nach dem Kaffee führt uns Bischofsvikar Dr. Folz durch das Schloss, von der wunderschönen Bischofskapelle bis zu den funktionalen Büros. Sogar einen Billardtisch entdecken wir, aber leider bleibt keine Zeit für ein kurzes Spiel.
Um 16 Uhr hat die zweite Gruppe die Gelegenheit, das Domschatzmuseum zu besuchen, während die erste Gruppe die Kathedrale und die Altstadt erkundet. Fast pünktlich um 17:15 Uhr singen wir die Vesper im Chor der Kathedrale. Es ist etwas ganz Besonderes, auf den Plätzen der Chorherren zu sitzen. Sr. Maria begleitet das Gebet auf der Gitarre. Danach folgt der Höhepunkt des Tages: die Heilige Messe, die der Bischofsvikar am Hochaltar der Kathedrale zelebriert. Der historische Altar verleiht dem ganzen Geschehen eine besondere Bedeutung.
Gestärkt und glücklich machen wir uns schließlich auf den Rückweg nach Cazis.












