Montag: Reisetag
Es ist 6:00 am Montagmorgen, also eigentlich Worte mit denen nichts Gutes beginnt aber an dem Montag hat sich das frühe Aufstehen gelohnt. Wir machen uns auf dem Weg zu einigen dominikanischen Stätten in Italien. Wir, das sind ca. 15 Schwestern.
Erster Halt Bologna. Hier ist das Grab vom Hl. Dominikus, unserem Ordensgründer. Trotz Stau bei Mailand schaffen wir es gerade noch auf die Minute pünktlich zur Messe, Deo Gratias. Danach dürfen wir noch etwas am Grab vom Hl. Dominikus verweilen. Eigentlich wäre die Kirche direkt nach der Hl. Messe geschlossen worden, aber die Sakristanin hat uns noch zum Grab gelassen.
Jetzt vollzieht sich ein Ritual, welches sich während der Reise häufig wiederholen wird. Eine dringende Prozession zum nächsten Stillen Örtchen.
Nachdem wir die menschlichen Grundbedürfnisse, WC und Essen, befriedigt haben geht es weiter nach Siena zur Hl. Katharina.
Noch ein kleiner Nachtrag zu Bologna wir durften uns nebst dem Grab vom Hl. Dominikus noch verschlossene Türen anschauen. Also konnten wir leider nicht bei der Hl. Katharina von Bologna vorbei. Die Hl. Imelda war zu weit weg und da sich der Hl. Dominikus so über unseren Besuch gefreut hat, dass es viele Freudentränen vom Himmel gab, wollten die Schwestern früher schon weiter.
Aber etwas früher in Siena zu sein war jetzt auch nicht schlecht. Das gab uns gerade die Zeit am Abend noch etwas die Stadt und die Dominikuskirche zu besichtigen. Natürlich hatten wir auch Zeit fürs persönliche Gebet bei der Hl. Katharina von Siena.







Dienstag: Siena
Heute ging es zum Sacco di Siena… ähm zum Shopping. Heute wurden mal einiges an Vorurteilen gegen Schwestern zerstört. Mit Speck fängt man Mäuse und mit Devotionalenshops Schwestern.
Aber der Reihe nach, es war nämlich ein sehr gnadenreicher Tag. Nach dem Frühstück haben wir uns das Heiligtum der Hl. Katharina angeschaut. Dort sind wir auf Suore Maria Beatrice getroffen auch eine Dominikanerin. Von ihr gab es gerade eine spontane Führung, auf Italienisch, aber dank Sr. Marias toller Übersetzung haben wir (fast) alles verstanden.
Eines der Highlights der Reise war die Zelle der Hl. Katharina. Normalerweise ist sie für Besucher verschlossen. Da wir Dominikanerinnen sind durften wir ausnahmsweise doch hinein.
Nächster Halt: Duomo. Auch hier lohnt sich der Habit wieder und wir dürfen gratis hinein.
Auch die Hl. Katharina scheint sich sehr über unseren Besuch zu freuen. Nur wenn wir drinnen im trockenen sind, kann sie ihre Freudentränen zurückhalten.
Und nun Freizeit und ab in die Shops. Siena ist ein unglaublich schönes Städtchen. Es hat allerdings etwas ganz Spezielles, was es sonst nirgends gibt, einen Devotionalienladen mit dominikanischen Dingen. Zudem gab es noch einen Sconto für Dominikanerinnen. Aber auch die Gelati soll hier nicht unerwähnt bleiben. Ach ja, und das grandiose Abendessen.


















Mittwoch: Reise nach Rom
Es ist leider schon Zeit uns von der Hl. Katharina zu verabschieden. Wir gehen mit einem weinenden und lachenden Auge, zum einen war Siena einfach toll aber wir freuen uns auch sehr auf Rom. Zum Glück durften wir noch zum Abschied bei der Hl. Messe im Heiligtum dabei sein.
Nach Ankunft in Rom und Zimmerbezug geht es gleich weiter zum Lateran. Die Lateranbasilika ist die eigentliche Bischofskirche von Rom. Sie ist auch der Sitz des Hl. Stuhles. Lange Zeit hat der Papst von hier aus die Geschicke der Weltkirche gelenkt.
Schon geht es weiter zur nächsten grossen Patriarchalbasilika, Santa Maria Maggiore. Hier sehen wir auch eine Statue vom Hl. Papst Pius V, einem Dominikaner. Danach führt uns Sr. Benedicta 2km zu Fuss durch die Stadt, vorbei am Angelicum zu Santa Maria Sopra Minerva. Hier ist das Grab von der Hl. Katharina. Ein Finger und ihr Kopf sind in Siena aber der Körper ist in Rom.
Auch hier öffnet der Habit wieder Türen und wir dürfen in eine kleine Kapelle mit alten Fresken und den Wänden aus dem Sterbezimmer der Hl. Katharina besuchen.









Donnerstag: Santa Sabina
Nach dem Frühstück geht es los auf den Aventin zur Basilika Santa Sabina. Dort befindet sich die Generalkurie des Ordens, also das Büro des Ordensmeisters, leider ist er gerade im Ausland. Aber wir konnten immerhin ein Foto vor seine Bürotüre machen.
Einer unserer Mitbrüder, Pater Viliam, feiert mit uns in der Basilika selber die Hl. Messe und führt uns danach auch noch durch den ganzen Komplex. Man merkt, dass er Historiker ist und er räumt gerade etwas mit einigen frommen Mythen auf.
Während der Mittagspause wollen wir bei den benachbarten Benediktinern noch eine Zitrone klau… ähm ausleihen, leider hat es da eine sehr unpraktische und äusserst stachelige Pflanze direkt unter dem Zitronenbaum, wieso die wohl da ist? Dafür haben wir eine Orange am Boden gefunden mal schauen, ob wir es schaffen, eine bei uns in Cazis zu pflanzen.
Am Nachmittag geht es weiter zur San Paolo fuori la mura. Das ist jetzt für uns nach dem Lateran und Santa Maria Maggiore die dritte der grossen Papstbasiliken. Jetzt fehlt nur noch der Petersdom, aber der kommt morgen. Wie es sich für römische Basiliken gehört, ist auch San Paolo eine kleine bescheidene Kapelle am Wegrand mit fast keinem Gold. Die Basilika ist über dem Grab des Hl. Apostels Paulus errichtet. Zudem gibt es an den Wänden Bilder von sämtlichen Päpsten, von Petrus bis Franziskus.
Wenn wir schon ausserhalb der Stadtmauern sind, geht es direkt weiter zu den Domatillenkatakomben. Die Führung hier ist vermutlich die beste der ganzen Reise. Der Führer ist ein geborener Prediger, er wäre ein sehr guter Dominikaner. Aber ja wir gönnen ihn auch den Steyler Missionaren. Auch hier wird gerade mal mit einigen historischen Missverständnissen aufgeräumt.
Beim Abendessen stösst auch Don Hanspeter Fischer noch zu uns. Er war lange Rektor am Campo Santo Teutonico und kennt Rom und viele Leute in Rom top. Er hat uns viel vermittelt.












Freitag: Vatikan
Es ist der letzte ganze Tag unserer Reise, aber auch heute steht noch viel auf dem Programm. Einige Schwestern haben ganz eine praktische Verwandtschaft, der Göttibueb von Sr. Teresa ist bei der Schweizer Garde und macht mit uns eine absolut grandiose Führung durch die vatikanischen Gärten.
Mit ihm können wir uns auch noch den Petersdom anschauen, ohne Schlange. Solche einen Göttibuben hätte ich auch schon mal gerne gehabt. Aber weiter in der Erzählung. Er zeigt uns nebst dem offensichtlichen auch noch ein etwas verstecktes Grabmal mit zwei Löwen. Einer davon hat einen Popel in der Nase. Selbstverständlich sind Schwestern sehr hilfsbereite Menschen und haben alle in einem Akt christlicher Nächstenliebe versucht den Löwen von seinem Popel zu befreien.
Mittagessen und dann geht es zum zweiten grossen Plünderungszug. Auch in Rom gibt es ganz schöne Devotionalienläden. Es wäre schade, wenn man in Rom ist und nichts mitnehmen würde für die Schwestern zu Hause.
Um einige Medaillen reicher und Euro ärmer geht es weiter auf den Monte Mario. Wir reisen zusammen mit Don Hanspeter und Paul Badde, einem deutschen Journalisten und Autor. Auf dem Monte Mario befindet sich in einem dominikanischen Klausurkloster eine sehr alte wundertätige Ikone, die Advocata. Sie ist auch die Vorlage für die Ikone der „Mutter der Reform“ bei uns im Kloster in Cazis.
Paul Badde gibt uns eine kurze Einführung zur Ikone. Er schreibt zurzeit an einem Buch über diese Ikone. Danach starten wir unseren Gebetsmarathon mit Dr. Fischer: Hl. Messe, Rosenkranz und Vesper. Es ist eine grosse Freude bei der Ikone all diese Gebete zu verrichten und es balanciert wohl auch etwas unser ganzes Shopping etwas. Es heisst schon bei dem Hl. Benedikt Ora et Labora, Shopping fällt sicher auch unter Labora.
Das Kloster ist wirklich ein absoluter Geheimtipp. Es ist vollgestopft mit dominikanischen Reliquien. Hier gibt es noch ein Teil von der Hl. Katharina, eine Hand. Trotzdem ist es praktisch völlig unbekannt. Man kommt auch nicht einfach so hinein.










Samstag: Heimreise
Heute geht es zurück in die Schweiz doch vorher noch ein weiteres Highlight der Reise: Vor der Abfahrt feiert Kardinal Kurt Koch noch mit uns die Hl. Messe. So ein Kardinal sieht man auch nicht jeden Tag. Er bleibt auch noch zum Frühstück.
Danach müssen wir leider schon los. Den Tag verbringen wir im Car. Es war eine absolut großartige Reise. Super organisiert von Sr. Benedicta und Sr. Johanna. Es war grandios die vielen Orte zu besuchen mit ihrer grossen Bedeutung für den Dominikanerorden und darüber hinaus die ganze Kirche Jesu Christi.






